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Pressekonferenz: Mittwoch, 27. Oktober 2004, 11 Uhr Eröffnung: Mittwoch, 27. Oktober 2004, 19 Uhr Ausstellung: 28. Oktober 2004 - 31. Januar 2005 Öffnungszeiten: Täglich 10:00 - 19:00 Uhr, mittwochs 10:00 - 21:00 Uhr. Geänderte Öffnungszeiten: 24.12. und 31.12. 10:00 - 16:00 Uhr.
PRESSETEXT In der Peripherie von Valencia wird unter dem optimistischen Titel “SocióPolis” ein einzigartiges und neues Stadtgebiet entstehen, welches Vorbildwirkung für künftige Vorstellungen von einer lebenswerten, hybriden Stadt-Struktur hat. Auf dem Areal werden in Form einer “Micro-City” barrierefreies Wohnen für spezielle Zielgruppen (Pensionisten, Familien, Kinder, Jugendliche, Behinderte), Arbeiten, Erholung, urbane Infrastruktur und Nutzgärten miteinander verbunden. Unter den 3 Prämissen der Ermöglichung sozialer Interaktion, Verbindung von Architektur mit Natur und der Einbindung neuer Informationstechnologien in den Lebensraum haben 12 internationale Architektenteams auf Grundlage des Masterplans von Vicente Guallart damit Antworten auf die brisantesten Thematiken aktueller und zukünftiger Stadtplanung formuliert.
MASTERPLAN Das Planungsgebiet liegt am Stadtrand von Valencia in einem Bereich, wo sich die urbane Struktur mit den huertas – landwirtschaftlichen Nutzflächen für den Ernteanbau – verbindet. Der Masterplan wurde auf der Grundlage der Idee eines Hortulus, eines mittelalterlichen Kloster-Gartens, in dem Nutz- und Heilpflanzen für die Gemeinschaft angebaut wurden, entwickelt. In einer Neuinterpretation wird eine direkte Verbindung zwischen Wohnstätten und der integrierten Landschaft geschaffen. Jedes Gebäude hat sein eigenes Grundstück, dem eine Vegetationsform – entweder Ostbäume oder Gemüse – und die Dichte der Bepflanzung zugeordnet ist. Ergebnis ist eine hybride Struktur, eine Urbanisierung der Gärten oder vice versa eine Verknüpfung zeitgenössischer Wohn- und Arbeitsformen mit der Natur. Im Masterplan sind keine Höhen- oder Bebauungsbeschränkungen vorgesehen, als verbindendes Element der architektonischen Vielfalt ist ein einheitliches Farbkonzept vorgegeben. Barrierefreie und damit auch behindertengerechte Planung ist eine selbstverständliche Voraussetzung für alle Bereiche. Als Antwort auf die Hypergeschwindigkeit der globalisierten Welt wird mit SocióPolis der Versuch unternommen, eine Slow-City zu generieren, die sich durch eine hohe Qualität des natürlichen und gebauten Umfelds auszeichnet. In diesem Sinne ist SocióPolis als autofreie Stadt geplant: Als “Geschwindigkeits-Austauscher” bildet ein unterirdisches Parkhaus die Schnittstelle, am Gelände bewegt man sich auf über den Grünflächen befindlichen, leicht überhöhten Wegen zu Fuß, mit dem Fahrrad, dem Elektroauto oder ähnlichem fort. Unter dem Motto “Mein Haus ist meine Nachbarschaft, meine Nachbarschaft ist mein Haus” sollen enge soziale Beziehungen in einer experimentellen Architektur entstehen, die sich modernster Materialien und Techniken bedient. Pluralität und Heterogenität stehen im Vordergrund, das Areal ist eine gelungene Komposition von Privatheit und öffentlichem Raum.
BETEILIGTE TEAMS / RAUMPROGRAMME Jedes der eingeladenen Architektenteams plante einen multifunktionalen, dem Programm entsprechenden Bauteil, jeweils ein Wohnbereich für eine spezifische soziale Gruppe/Generation wurde mit Infrastruktur und Serviceeinrichtungen kombiniert: Abalos & Herreros, Madrid: Wohnen Senioren, Tageszentrum für Senioren, Data - Internet Actar Arquitectura, Manuel Gausa, Barcelona: Wohnen Senioren, Tageszentrum für Autisten, Cafeteria NO.MAD Arquitectura, Eduardo Arroyo, Madrid: Wohnen Jugendliche, Einrichtungen für Sport und Tiere José Maria Torres Nadal, Murcia: Wohnen Jugendliche, Wäscherei, Informationszentrum Sogo Arquitectos, Lourdes Garcia Sogo, Valencia: Wohnen Senioren, Landwirtschafts-Coop, Wasseraufbereitungs-Anlage Willy Müller, Barcelona: Wohnen Familien, Supermarkt, Recycling-Anlage Toyo Ito, Tokyo: Wohnen Senioren, Wohnen Greise MVRDV, Rotterdam: Wohnen Kinder, Betreuungseinrichtung Kinder, Landwirtschaft Greg Lynn Form, Venice-USA: Wohnen Jugendliche, Künstler-Ateliers, Ausstellungsräume Foreign Office Architects, Alejandro Zaera Polo, Farshid Moussavi, London: Wohnen Jugendliche, Tele-Working Zentrum, Restaurant/Cafeteria R&Sie., François Roche, Stéphanie Lavaux, Paris: Wohnen Jugendliche, Tanz/Musik, Elektrische Anlage Duncan Lewis, Angers + BLOCK, Denis Brillet, Benoit Fillon, Pascal Riffaud, Nantes: Wohnen Senioren, Landhaus, Ökumenisches Zentrum Vicente Guallart, Barcelona: Wohnen Studenten, Sozial-Informationszentrum, gemeinschaftlich genutzte Einrichtungen, Parkhaus
DIE AUSSTELLUNG Die Ausstellung gibt einen Gesamtüberblick über das Planungsgebiet und stellt die Entwürfe der Architektenteams vor, die ein breitgefächertes und hochkarätiges internationales Spektrum zeitgenössischer architektonischer Tendenzen präsentieren. Projektporträts in Form von großflächigen Videoprojektionen zeigen die Vielschichtigkeit und Heterogenität der einzelnen Bauteile, Interviews mit den jeweiligen Architekten geben Antworten auf Fragen nach Architektur, Natur, Technologie und sozialer Verantwortung: “Es wird nicht länger Sinn machen spezifisch über soziale Architektur als eine Art von Architektur zu sprechen; die gesamte Architektur hat sozial zu sein.” Willy Müller Anhand von Modellen kann die räumliche Situation der Projekte nachvollzogen werden. PUBLIKATION Anläßlich der Ausstellung erscheint eine umfassende Publikation des SocióPolis-Projekts im Verlag ACTAR, Barcelona. Ausgaben deutsch/englisch und englisch/spanisch, Format 15 x 21 cm, ca. 240 Seiten mit zahlreichen Farbabbildungen.
Direktor des Gesamtprojekts: Vicente Guallart, Barcelona Koordination Az W: Kerstin Gust Mit Unterstützung von: Bienal de Valencia, Generalitat Valenciana
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© Duncan Lewis
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