Architekturzentrum Wien  
 

 
 
2. Otto Wagner Städtebaupreis
02.11. 1998 - 27.11. 1998

Preisverleihung und Ausstellung

Veranstaltungsort: Postsparkasse Wien, Haupteingang
Ausstellung: 02. Nov. 1998 - 27. Nov. 1998
Eröffnung: Montag, 02. Nov. 1998, 19:00 Uhr

Nicht das einzelne Bauwerk wird die Zukunft unserer Gesellschaft prägen, sondern die großräumigen gemeinschaftsbildenden Konzepte für Stadt und Land.
Kriterium der Auszeichnung ist die offensive und grundsätzlich neue Thematisierung der Stadtentwicklung einer modernen Industriegesellschaft: Das Problem Wohnen und Arbeiten unter dem Gesichtspunkt zunehmenden Verkehrs und der Möglichkeit immaterieller Kommunikation; das Problem Stadt und Umland mit dem Ziel der Verdichtung und dem Bedürfnis nach Freiraum und Landschaft.

Die Jury setzt sich im Sinne Otto Wagners aus dem für die Stadtplanung verantwortlichen Stadtrat Wiens (oder seinem fachlichen Vertreter), den Preisträgern des vorhergehenden "Otto Wagner Städtebaupreises", und als Vertreter der Veranstalter der Generaldirektor der Österreichischen Postsparkasse und der Direktor des Architekturzentrum Wien zusammen.

Sir Norman Foster, ein bedeutender und hervorragender internationaler Repräsentant der Debatte von Architektur und Stadt, hat sich bereit erklärt den Vorsitz der Jury des 2. Otto Wagner Städtebaupreises zu führen.
In einzigartiger Weise hat er ein Architektur-, Design,- und Städtebaubüro aufgebaut, das weltweit tätig ist, zu den größten Architekturfirmen der Welt gehört, und dabei immer seinen qualitätvollen Anspruch formulieren konnte.

Sir Norman Foster wird zu einem späteren Zeitpunkt seine persönliche Position zu Architektur und Städtebau in einem großen Vortrag im Kassensaal der Österreichischen Postsparkasse darlegen.

Jurybericht
Die Jurysitzung und Ermittlung des Preisträgers erfolgte am 16. Oktober 1998 unter dem Vorsitz von Sir Norman Foster. Die Aufgabenstellung des 2. Otto Wagner -Städtebaupreises sollte offensiv und neu die grundsätzlichen Fragen der Stadtentwicklung thematisieren: Das Problem von Wohnen und Arbeiten und der Möglichkeit immaterieller Kommunikation; Das Problem Stadt und Umland mit dem Ziel der Verdichtung und dem Bedürfnis nach Freiraum und Landschaft.

Es galt aus 71 eingereichten Arbeiten auszuwählen.

Das Niveau der eingereichten städtebaulichen Projekte zeichnete sich durch hohe architektonische Qualität aus. Der professionelle, an internationale Standards orientierte Blick von Sir Norman Foster gab bei der schwierigen Bewertung den Ausschlag. Die lange Halbwertzeit städtebaulicher Projekte ließ manche Studie des 1. Städtebaupreises wieder auferstehen.

So bedeutet auch die Würdigung des Alten Flugfeld Aspern von Rüdiger Lainer, als einem der letzten großen Masterpläne im Raum Wien, gleichzeitig eine Überleitung zum diesjährigen Siegerprojekt: Homeworkers von BUS Architektur.

Die Sieger
Homeworkers. Wohnen & Arbeiten an der Donaufelder Straße
BUS ARCHITEKTUR
Laura Spinadel, Claudio Blazica, Rainer Lalics
Mitarbeiter: Mladen Jadric, M. El Khafif, K. Nabielek, C. Nuhsbaumer, G. Müller

Bauträger: SEG
Verkehrsplanung: Werner Rosinak
Statik: Pachler
Haustechnik: Vienna ÖKO System
Bauphysik: Pfeiler

Homeworkers ist ein Pilotprojekt für immer stärker verbreitete zukünftige Lebensweisen, in welchen die Verbindung Wohnen und Arbeiten in einer dichten, multifunktionalen Stadt gesucht wird.
Homeworkers wurde wie das ebenfalls gewürdigte Projekt Die konkrete Utopie - Strukturelemente der Stadt von Mascha&Seethaler bereits im Rahmen des von Rüdiger Lainer initiierten und konzipierten Millenniumsworkshops 1996, im Architekturzentrum Wien präsentiert.
In der Vielfalt hochqualitativer Einreichungen zeichnete sich Homeworkers besonders durch die Übersetzung der Theorie in die Praxis der Realisierbarkeit aus. Wesentlich daran war das überschreiten der Konzeption in Richtung einer differenzierten Behandlung von Nutzung, Funktionalität und Dichte.

10 weitere Projekte werden mit einer Würdigung ausgezeichnet und sind bis einschließlich Freitag, 04. Dezember 1998 zu den Banköffnungszeiten zu besichtigen.
Sir Norman Foster wird Anfang 1999 seine persönliche Position zu Architektur und Städtebau in einem großen Vortrag im Kassensaal der österreichischen Postsparkasse darlegen.

Die Würdigungen
(Numerierung in der Reihenfolge des Eintreffens)

03 Aspern Süd In der Au
Das Stadt Spiel
Expertenverfahren
Fritz Waclawek

15 Altes Flugfeld Aspern Ausschnitt aus dem Prozeß
Rüdiger Lainer
Mitarbeiter und Experten:
Rüdiger Lainer, Suki Sangha, Agnes Stryjewska, Birgit Ecker, Markus Tomaselli, Hannes Schild, Bernhard Moos, Konrad Rautter
Verkehrsplanung: Werner Rosinak
Grünplanung: Roman Ivancsics

23 Millenniumsworkshop Die konkrete Utopie - Strukturelemente der Stadt
Vom Bebauungsplan zur Bebauungsmatrix
Entspannung der Kontrollmechanismen durch Deregulierung
Mascha & Seethaler

25 Wohnpark Neue Donau
Harry Seidler, Nehrer + Medek und Partner
Mitarbeiter und Experten:
Greg Holman, Herbert Pöhl

30 Urban Wien Gürtel Plus - Urban
Westgürtel, Stadtbahnbögen, Urban Loritz Platz
Silja Tillner
Mitarbeiter und Experten:
Christopher Lottersberger, Bernhard Anderl
Glasfassaden: Helmut Richter
Membrandach: Ingenieurbüro Schlaich

46 Hybrid Städtebauliche Neustrukturierung eines Teilbereichs der Brauerei Ottakring
riccione - architekten
Clemens Bortolotti, Tilwin Cede, Wolfgang Ohnmacht
Mitarbeiter und Experten:Klaus Oberwalder, Rudolf Palme, Thomas Schnizer, Peter Weibel

55 Marchfelder Quartiere Projektentwicklung
Walter Stelzhammer
Team: Adrian Ryser, Erwin Steiner, Lana Nikolic
Grünplanung: Roman Ivancsics

56 Universitätscampus
ARGE Architekten Altes Allgemeines Krankenhaus
Potyka, Kurrent & Zeininger, Frank, Kopper
Mitarbeiter und Experten:
Feuerstein, Stratowa, Zabrana Bischof, Bruckner, Dirmayer, Domschitz, Friedl, Girsch, Grieb, Gross, Hahn, Horeth, Hufnagl, Kainz, Kazic, Johanna Kopper, Kumhofer, Kwasniovsky, Lisza, Mruczynschi, Neuhauser, Salbrechter, Schuhmann, Sommer, Strommer, Wallinger, Wellenzohn, Zelikovits
Statik: Ingenieurbüro Leppa

59 Innsbruck Hötting West, Wohnen am Lobach
Baukünstlerischer Wettbewerb
ARGE Baumschlager&Eberle
Herwig Bachmann, Christian Tabernigg, Reinhard Draxel, Iris Kellner, Andrea Kupsky, Michael Ohneberg

71 2104 m WIEN
Projekt für eine neue Nutzung der freien Kubaturen der großen Wienfluß - Einwölbung von Otto Wagner
Nina Schweiger
Mitarbeiter: Rhett Schweiger, Philipp Schweiger


Die Ausschreibung
"Die Ausdehnung einer Großtadt muss unserem heutigen Empfinden nach eine unbegrenzte sein" Otto Wagner

Das Architekturzentrum Wien veranstaltet in Zusammenarbeit mit der Österreichischen Postsparkasse den "Otto Wagner Städtebaupreis". Damit soll ausdrücklich die Entwicklung der aktuellen städtebaulichen Kultur, deren Diskussion und Präsentation in Österreich gewürdigt und gefördert werden.

Am Anfang dieses Jahrhunderts hat Otto Wagner einen geschichtlich bedeutenden Beitrag zum Städtebau geleistet. Wagners Position, zwischen Vision und Pragmatik, zwischen künstlerischem Entwurf und stadttechnischen Überlegungen, soll nun am Ende dieses Jahrhunderts den Anlass bieten, das Thema des zeitgenössischen Städtebaus neu zu diskutieren.

Das Hauptgebäude der Österreichischen Postsparkasse ist eines der Hauptwerke von Otto Wagner, ein Meisterwerk der Weltarchitektur des 20. Jahrhunderts. Im Bewusstsein dieses einzigartigen Erbes, und als Referenz zu Wagners Gesamtwerk, ist es für die Österreichische Postsparkasse deshalb eine logische Verpflichtung, in Zusammenarbeit mit dem Architekturzentrum Wien den "Otto Wagner Städtebaupreis" 1998 zum zweiten Mal zu vergeben.

Das Ziel
Der "Otto Wagner Städtebaupreis" sucht städtebauliche Projekte, welche offensiv und neu die grundsätzlichen Fragen der Stadtentwicklung einer modernen Industriegesellschaft thematisieren: Das Problem Wohnen und Arbeiten unter den Gesichtspunkten zunehmenden Verkehrs und der Möglichkeit immaterieller Kommunikation; das Problem Stadt und Umland mit dem Ziel der Verdichtung und dem Bedürfnis nach Freiraum und Landschaft. - Städtebau ist nicht die Form, sondern der Rahmen zukünftigen Lebens. Diese Projekte sind zu finden und der beste Beitrag ist mit dem "Otto Wagner Städtebaupreis" auszuzeichnen.

Die Teilnahme
Die städtebaulichen Projekte für den "Otto Wagner Städtebaupreis 1998" können ausschließlich von den Autoren eingereicht werden. Teilnahmeberechtigt sind Stadtplaner, Architekten, Raumplaner, Landschaftplaner, und Absolventen der einschlägigen Fachgebiete (befugt sowie nicht befugt). Es können alle städtebaulichen Projekte, die im Zeitraum 1995 bis 1997 für städtebauliche Aufgaben und einen Standort in Österreich entworfen oder realisiert wurden, eingereicht werden. Der "Otto Wagner Städtebaupreis" ist eine Konkurrenz der städtebaulichen Ideen und Konzepten. Deshalb sind Studienprojekte und Wettbewerbsbeiträge ebenso wie konkrete Realisierungaufträge zugelassen. Städtebauliche Projekte umfassen aber auf jeden Fall eine größere Aufgabe als die Planung eines Objekts mit dem zugehörigen Umraum.

Das eingereichte Projekt muss in seinen städtebaulichen Absichten und als Projekt hinreichend nachvollziehbar dargestellt sein.

Die eingereichten Unterlagen sind ausschließlich in Rollen verpackt an das Architekturzentrum Wien, Museumsplatz 1, Stg. 13, A-1070 Wien zu adressieren und sollen das Format A0 nicht überschreiten.

Der Teilnehmer erklärt sich mit den Bedingungen dieser Ausschreibung einverstanden und zur honorarfreien Ausstellung, Präsentation und Publikation sämtlicher eingereichter Unterlagen bereit.

Teilnahmeberechtigt sind Projekte, die bis 28. September 1998 direkt oder postalisch (Datum des Poststempels) im Architekturzentrum Wien, Museumsquartier, Museumsplatz 1, A - 1070 Wien, abgegeben oder eingesendet werden. Die Rollen müssen mit Namen und Adresse des Teilnehmers gekennzeichnet sein. Das ausgefüllte "Datenblatt" muss beigelegt sein.

Der Preis
Vergeben wird eine Preissumme von insgesamt öS 200.000.-. Über deren Vergabe entscheidet allein die Jury. Rechtsmittel gegen den Juryentscheid sind ausgeschlossen. Die Vergabe des Preises erfolgt anlässlich der Ausstellungseröffnung im Kassensaal der Österreichischen Postsparkasse.

Die Jury
Den Vorsitz der Jury führt ein bedeutender und hervorragender internationaler Repräsentant der Debatte von Architektur und Stadt. Sein Blick von außen, sein Kommentar dazu, seine Bewertung, ist entscheidend für die Beurteilung des "besten österreichischen Städtebauprojekts". Er wird seine theoretische Position in einem Vortrag im Kassenssal der österreichischen Postsparkasse begründen, und leistet damit, so wie das ausgezeichnete Projekt selbst, seinen Beitrag zur Entwicklung des Städtebaus.

Die Jury setzt sich weiters aus dem für die Stadtplanung verantwortlichen Stadtrat Wiens, den Preisträgern des "Otto Wagner Städtebaupreises 1995", und als Vertreter der Veranstalter der Generaldirektor der Österreichischen Postsparkasse und dem Direktor des Architekturzentrum Wien zusammen.

Sir Norman Foster, London
D.I. Heinz Neumann, Wien
Planungsdirektor Prof. Dr. D.I. Arnold Klotz
Dr. Max Kothbauer, Gen.Dir. Österreichische Postsparkasse
Dietmar Steiner, Direktor Architekturzentrum Wien


 

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2. Otto Wagner Städtebaupreis


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Ines Purtauf
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