Architekturzentrum Wien  
 

 
 
Platz da!
European Urban Public Space

ERÖFFNUNG: Mittwoch, 13.10.2010, 19:00 Uhr
PRESSEKONFERENZ: Mittwoch, 13.10.2010, 11:00 Uhr
AUSSTELLUNG: 14.10.2010 – 31.01.2011

Anlässlich des 10. Jubiläums des „European Prize for Urban Public Space“ präsentieren das Architekturzentrum Wien und die Kuratorin Andrea Seidling eine umfassende Schau zum Thema Öffentlicher Raum. Diesem oftmals überstrapazierten und ausgereizten Begriff werden mit Fragen nach der Bedeutung und Zugehörigkeit von Öffentlichem Raum wie „Was meint Öffentlicher Raum? Wie entstand er und gibt es ihn überhaupt noch? Wem gehört er, was repräsentiert er? Wer braucht ihn und wer darf ihn benutzen? Geht es noch um Privat versus Öffentlich oder vielmehr um Ausgrenzung versus Eingrenzung?“ neue Sichtweisen entgegengesetzt und damit die Bandbreite der Diskussionsebenen eröffnet.

Zusätzlich werden alle Siegerprojekte der letzten zehn Jahre sowie das gesamte Archiv des „European Prize for Urban Public Space“ in der Ausstellung gezeigt. International ausgezeichnete Projekte werden Wiener Realitäten gegenübergestellt, aktuelle künstlerische, aktionistische und architektonische Positionen, theoretische Analysen zur Stadtentwicklung und Darstellungen zu Produktion und Verhandelbarkeit von Öffentlichen Räumen den BesucherInnen näher gebracht. All das wird in einer vielfältigen Form, mit Video-Interviews, Videobeiträgen von FilmemacherInnen und ArchitektInnen, Fotostrecken, Modellen, Textpassagen, Plänen und Audiostationen demonstriert.

Der Ausstellungsverlauf ist nicht linear, sondern sechs Stationen zu unterschiedlichen Themenbereichen stehen individuell für sich, kommunizieren jedoch miteinander. Das architektonische Konzept der Ausstellung von looping architecture (Christa Stürzlinger und Eva Becker) fungiert dabei als zusätzliches Objekt, das durch eine fragmentarische Stadtlandschaft die verschwimmenden Grenzen zwischen Öffentlich und Privat beschreibt.

STATIONEN EINER AUSSTELLUNG

Mit „Ambivalenzen“ – die erste Station – beginnt der Ausstellungsrundgang und eröffnet sogleich die Sicht auf die unterschiedlichsten Auffassungen zum Öffentlichen Raum, die divergierender nicht sein könnten: Für jeden von uns, egal in welcher Rolle er/sie sich befindet, bedeutet Öffentlicher Raum etwas anderes. Videointerviews mit unterschiedlichen ProtagonistInnen des öffentlichen Lebens zeigen die auseinanderklaffenden Meinungen – z.B. erzählen ein Polizist, ein Straßenarbeiter der MA48, ein Jurist sowie eine Augustin-Verkäuferin ihre/seine persönlichen Sichtweisen und Erlebnisse zum Thema Öffentlicher Raum.

Weiter geht es zur Station „Dschungel“, in der zwei prominente Wiener Beispiele der jüngsten Vergangenheit gegenübergestellt werden: Praterstern und Schwarzenbergplatz. Wie heftig die (öffentlichen) Debatten um diese beiden Projekte ausgefallen sind, lässt sich in einem Zeitungsarchiv in der Ausstellung nachlesen. Um aber auch einen unpolemischen Blick auf diese umstrittenen öffentlichen Plätze zu gewinnen, wurden von der Kuratorin vier FotografInnen eingeladen, ihre subjektiven Sichtweisen zur Gestaltung der Plätze und zum Leben auf diesen Plätzen zu dokumentieren.

Im Mittelpunkt der Station „Bühnen“ stehen gesellschaftspolitische Verhältnisse und die Repräsentanz von Macht im Öffentlichen Raum, was anhand von unterschiedlichen Modellen präsentiert wird. Über Jahrhunderte hinweg diente der Öffentliche Raum als Repräsentationsfläche bzw. Bühne zur Machtdemonstration, öffentliche Plätze wurden zum Spiegel ihrer Gesellschaft und deren politische Verhältnisse.

Die vierte Station zeigt die Siegerprojekte der letzten zehn Jahre sowie das gesamte Archiv des „European Prize for Urban Public Space“.

Um „Okkupationen“ handelt es sich in der vorletzten Station, die vor allem auf prozessbegleitende Planungsstrategien und -konzepte sowie Eigeninitiativen als Bauaufgaben eingeht. Im Vordergrund steht meist die in Kooperation mit den NutzerInnen bzw. BewohnerInnen erarbeitete Strategie, ein Bauvorhaben umzusetzen. Zur Veranschaulichung wurden fünf Architekturbüros bzw. -kollektive {fattinger, orso, rieper. (A) / feld72 (A) / transparadiso (A) / Raumlabor (D) / Recetas Urbanas (E)} eingeladen, ihre Initiativen im Öffentlichen Raum in der Ausstellung zu präsentieren.

Den Abschluss bilden die „Commons“, die meist eine kontroversielle Debatte mit sich bringen. „Commons“ sind Gemeingüter, zu denen auch der urbane öffentliche Raum gezählt werden sollte. Vorrangig versteht man darunter natürliche, soziale und kulturelle Ressourcen, die durch gemeinsames Handeln und Verwalten der Betroffenen – das commoning – geregelt werden. Eine der berühmtesten Figuren der Geschichte und gleichzeitig der erste „Commoner“ war Robin Hood – warum und weshalb gerade er ein „Commoner“ ist, wird u.a. in der Ausstellung mittels einer Hörstation mit Audiobeiträgen dargestellt.

ZEHN JAHRE EUROPEAN PRIZE FOR URBAN PUBLIC SPACE
Im Jahr 2000 wurde der vom Centre de Cultura Contemporània Barcelona (CCCB) gegründete European Prize for Urban Public Space erstmalig ausgeschrieben. Ziel des Preises ist es, ein nachhaltiges Zeugnis über die Entwicklungen im öffentlichen Raum in Europa abzulegen. Weitere international renommierte Institutionen gehören seither zum Jurykomitee: die Architecture Foundation (London), die Cité de l’Architecture et du Patrimoine (Paris), das Nederlands Architectuurinstituut (Rotterdam), das Museum of Finnish Architecture (Helsinki), das Deutsche Architekturmuseum (Frankfurt) und das Architekturzentrum Wien.

Der Preis wird gleichermaßen dem/der Planer/in wie dem/der Bauherren/in verliehen und betont damit die Bedeutung zum Nutzen der Allgemeinheit. Mit dem Preis werden beispielhafte Eingriffe im Stadtraum gewürdigt, die zum gemeinschaftlichen Miteinander aufrufen und den Lebensstandard der BürgerInnen verbessern sollen. Sozial gestaltete Architektur genießt den Vorrang vor Projekten mit markanter Ästhetik oder spektakulärer Erscheinung.

Seit zehn Jahren spiegeln die PreisträgerInnen sowohl die Veränderungen des städtischen Raums als auch die dadurch ausgelösten Debatten wider. Die hier präsentierten Projekte stellen die PreisträgerInnen sowie die lobenden Erwähnungen der vergangenen zehn Jahre dar und sind daher eine kleine Auswahl aller Projekte, die online im European Archive of Urban Public Space auf http://www.publicspace.org eingesehen werden können.

Zur Ausstellung erscheint neben dem Katalog „In Favour of Public Space“ der Hintergrund 48 „Platz da!“ – beide Publikationen sind im Doppelpack oder auch einzeln erhältlich.

Kuratorin der Ausstellung: Andrea Seidling
Ausstellungsgestaltung: looping architecture
Ausstellungsgrafik: Thomas Kussin, buero8

Eine Kooperation mit dem CCCB Barcelona.

RAHMENPROGRAMM ZUR AUSSTELLUNG
Das begleitende Rahmenprogramm findet in der Ausstellung statt, so werden drei Public Lectures zu unterschiedlichen Themenbereichen im Zentrum der Ausstellungshalle abgehalten. Die vier Public Walks durch den Stadtraum von Wien starten ebenso mit einer Kuratorinnenführung in der Ausstellung
(Dauer: 2 h, Preis: € 4,50).
Genaue Informationen unter www.azw.at oder im Ausstellungsfolder (erhältlich im Az W).

Public Lecture 1
Abenteuer Stadtraum
Mi, 27.10.2010, 19 Uhr, Eintritt frei!

Public Lecture 2
Synapsen der Stadt
Mi, 01.12.2010, 19 Uhr, Eintritt frei!

Public Lecture 3
Public Fiction – Filmische Positionen zum öffentlichen Raum
Mi, 26.01.2011, 19 Uhr, Eintritt frei!

Public Walk 1
Hinter vorgehaltener Wand – Was wir sagen, wenn niemand zusieht
Sa, 06.11.2010, 13.30 Uhr
Führung: Thomas Northoff, Kulturwissenschaftler und Schriftsteller Wien

Public Walk 2
Tracing – Performancetraining mit Willi Dorner
Sa, 27.11.2010, 13.30 Uhr
Max. 40 Personen, Anmeldung erforderlich: office@azw.at, 01-522 31 15

Public Walk 3
Lean against the city – die Stadttresen
Ein Projekt von Freiraumexperimente und Fritz/Frassl
Sa, 04.12.2010, 16 Uhr
Führung: Manfred Schwaba, Landschaftsplaner, Gebietsbetreuung 16. Bezirk

Public Walk 4
Manifestationen
Oppositional Publics + The Power of Place
Sa, 22.01.2011, 13.30 Uhr
Führung: Elke Krasny, Kuratorin, Stadtforscherin, Autorin

sonntags 240/a sunday on public space
So, 17.10.2010, 13:30 bis 19 Uhr Ausstellungsführung + Exkursion (im Wiener öffentlichen Raum, geführt
von Jutta Kleedorfer)
Information: www.azw.at/sonntags

18. Wiener Architektur Kongress
Vom 19. – 21.11.2010 findet der „18. Wiener Architektur Kongress“ mit internationalen wie heimischen Gästen ebenfalls zum Thema „Urban Public Space“ statt. Genaue Infos zum Programm: www.azw.at/kongress

Ausstellung Az W Photo Award „Public Space“
Im Rahmen von Eyes On – Monat der Fotografie
Eröffnung: Fr, 05.11.2010, 19 Uhr
Dauer der Ausstellung: 06.11. – 15.11.2010, Halle F3

Eine Kooperationsveranstaltung mit der VIENNALE ist darüber hinaus in Planung.

HINWEIS – PRESSEFOTOS
Pressefotos zur Ausstellung finden Sie auf unserer Website im Pressebereich in hoher Auflösung und honorarfrei zum Download.


 

Presse allgemein
Aktuell
Rückblick

Termine:
Platz da!

sonntags 240: a sunday on public space

OPEN HOUSE im Az W

Public Lecture 1: Abenteuer Stadtraum

Ausstellung Az W Photo Award „Public Space“

Public Walk 1: Hinter vorgehaltener Wand

18. Wiener Architektur Kongress

Public Space – Kongress Tour

Studio Visits im Rahmen der Vienna Art Week 2010

Public Walk 2: Tracing

Public Lecture 2: Synapsen der Stadt

Public Walk 3: Lean against the city – die Stadttresen

Public Walk 4: Manifestationen

Public Lecture 3: Public Fiction - Filmische Positionen zum öffentlichen Raum


Downloads:
Pressetext: Platz da!

Viennale '10: Empfehlungen zum Themenkreis Public Space (PDF 3,4 MB)


Links:
Fotoreportage Public Walk 1: Hinter vorgehaltener Wand


Information:
Ines Purtauf
Telefon: +43 (1) 522 31 15 - 25
Fax: +43 (1) 522 31 17
E-Mail: purtauf@azw.at

 
 
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