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ERÖFFNUNG: 02. März 2011, 19:00 Uhr
PRESSEKONFERENZ: 02. März 2011, 11:00 Uhr
LAUFZEIT: 03. März 2011 - 30. Mai 2011
DIE AUSSTELLUNG
Die Räume, in denen wir lernen und lehren, haben sich seit über hundert Jahren kaum verändert. Nach wie vor ist das Klassenzimmer im Format von 9x7m der vorherrschende Ort eines im Stundenrhythmus getakteten Unterrichts. Und das, obwohl sich PädagogInnen und ArchitektInnen einig sind, dass zeitgemäße Unterrichtsprinzipien entsprechend vielfältige Raumformen benötigen und diese sich in weiterer Folge positiv auf das Zusammenspiel und den Schulalltag von SchülerInnen und LehrerInnen auswirken würden.
Aber wie sollen diese Räume konkret aussehen? Und wer darf bei ihrer Gestaltung mitbestimmen? In der aktuellen hitzigen Debatte um die Reform des österreichischen Schulsystems ist der Raum leider nur ein Randthema, obwohl er in anderen Ländern als „dritter Pädagoge" einen maßgeblichen Faktor gelungener Bildung darstellt.
Die Ausstellung beschäftigt sich unter Berücksichtigung unterschiedlicher (Forschungs-)Ansätze mit der Wechselbeziehung zwischen dem architektonischen Raum und dem Lehren und Lernen. Sie richtet sich an alle, die direkt oder indirekt mit Bildung und ihren räumlichen Rahmenbedingungen zu tun haben, vor allem an SchülerInnen, LehrerInnen, Eltern, ArchitektInnen und PolitikerInnen. Sie bietet die Möglichkeit, sich über die Entwicklung des Schulbaus und deren Hintergründe zu informieren, den Umgang mit Raum in 1:1-Installationen spielerisch zu erforschen und eigene Visionen für die „Schule der Zukunft“ zu entwickeln.
DIE AUSSTELLUNG IST IN SECHS BEREICHE GEGLIEDERT:
Baustelle Klassenzimmer
Forschungsfeld Raumerfahrungen
ExpertInnenstudio
Die Schule im Grundriss
Lernen im Raum und nicht im Zimmer
Sammlung
BAUSTELLE KLASSENZIMMER
Ein am Boden markiertes Standardklassenzimmer von 7x9m macht den Klassenraum zu einem offenen Experimentierfeld. Der riesige gelbe „Raumschlauch“ lädt nicht nur Kinder ein, mit dem eigenen Körper Raum zu formen, auch die Schulmöbel verweigern ihren gewohnten Dienst und stellen sich quer: Raumelemente des Schulalltags werden zur mobilen Topografie und können spielerisch untersucht und ausprobiert werden. Textile „Waldschläuche“ dienen als Symbol für selbstgesteuertes, neugieriges, interessengeleitetes Lernen in der Natur. Beim Licht-Malen mit Folien und Overhead-Projektoren können Atmosphären von den Kindern verändert werden.
FORSCHUNGSFELD RAUMERFAHRUNGEN
Es werden Methoden der Raumaneignung und –sensibilisierung vorgestellt sowie prozesshafte Fragestellungen zum Thema Raum und Wahrnehmung aufgeworfen. SchülerInnen werden als ExpertInnen ernst genommen und lernen, sich zum Thema Architektur selbstbewusst, individuell und künstlerisch zu artikulieren.
EXPERTINNENSTUDIO
Eine Schülerin, ein Volksschullehrer und eine Architektin repräsentieren unterschiedliche Standpunkte, erzählen von ihren Bedürfnissen nach Veränderung, vom Wunsch nach Kommunikation und Partizipation, und präsentieren erfrischend einfache Ideen zu räumlichen Fragen im Schulkontext. Diese Videointerviews sind als Impuls gedacht, denn im Spannungsfeld Architektur und Schule existieren viele unterschiedliche Vorstellungen und Sichtweisen – diese gilt es miteinander in Kommunikation zu bringen.
DIE SCHULE IM GRUNDRISS
Die Geschichte der Schule der letzen 200 Jahre wird anhand von 5 Tafeln mit Grundrissen und Texten erklärt. Um Kindern die abstrakten Grundrisse näher zu bringen, wurden Karten mit Grundrissausschnitten entwickelt, die wie Schatzkarten zur Suche des WC in verschiedenen Schulen einladen.
Das kann grafisch durch Vergleich der Bilder gelöst werden oder auch durch Lesen der Texte.
LERNEN IM RAUM UND NICHT IM ZIMMER
Die Hellerup-Schule in der Gemeinde Gentofte/Kopenhagen in Dänemark (1999 – 2002, arkitema Architekten) hat „das Klassenzimmer“ abgeschafft – die ganze Schule wird zum Lernraum. Statt konventioneller Aneinanderreihung von Räumen und Gängen gibt es Lebenswelten mit Kochbereich, Arbeitsplätzen und Sofas. Sechseckige Pavillons dienen als Räume für Konzentration, einer dieser Pavillons wird als Modell im Maßstab 1:1 in der Ausstellung gezeigt.
SAMMLUNG
Original Pläne, Skizzen und Modelle innovativer Schulbauten von 1953 bis 1979 aus den Beständen des Az W Archivs ergänzen die geschichtliche Reflexionsebene der Ausstellung. Die gezeigten Projekte entstanden vor dem Hintergrund einer regen Schulbaudiskussion, die in Österreich in diesem Zeitraum geführt wurde. Das Az W zeigt anhand von acht Schulbauten unterschiedlicher Typologien das Potential dieser Diskussion sowie Möglichkeiten einer qualitätvollen Umsetzung:
Wohnraumschule, arbeitsgruppe 4 (Projekt), 1953 / Knabenseminar Sachsenbrunn, Arch. Robert Kramreiter, 1959 / Volksschule Nüziders, Arch.gemeinschaft C4, 1959-63 / Schulanlage Weiz, Arch. Viktor Hufnagel, 1964-68 & 1976-78 / Volks-, Haupt- & Sonderschule Allentsteig, Arch. Anton Schweighofer, 1966-68 / Volks-, Haupt- & Sonderschule Wien 11, Arch. Eugen Wörle, Ferry Kitt, 1970-71 / Gymnasium Völkermarkt, Arch. Ottokar Uhl, 1970-74 / Gymnasium der Ursulinen Innsbruck, Arch. Josef Lackner, 1971-79.
Diese sechs Bereiche machen auf verschiedensten Ebenen und Wegen die Thematik um den Schulraum für Jung und Alt gemeinsam erfahrbar. Benutzbare und veränderbare räumliche Situationen bilden den Kern der Ausstellung und sind durch ihren sinnlichen Zugang Impulsgeber für eine aktive Kommunikation über architektonische Visionen für die Institution Schule und werfen Fragen für weitere Ideen, Impulse und Veränderungen auf.
Zur Ausstellung erscheint die Publikation „räume bilden – Wie Schule und Architektur kommunizieren“
A. Lehn, R. Stuefer (Hg.), ISBN 978-3-85409-577-4 im Löcker Verlag.
RAHMENPROGRAMM ZUR AUSSTELLUNG
sonntags 243: zukunftsschule
So, 06.03.2011, 13 – 17 Uhr
Ausstellungsführung + Exkursion
Führung in der Ausstellung „Fliegende Klassenzimmer. Wir machen Schule“ im Az W / Gesundheits- u. Krankenpflegeschule, Kaiser-Franz-Josef Spital, Wien Favoriten: lichtblau.wagner architekten, 2010 / AHS Contiweg, Wien Donaustadt: Atelier Heiss, 2010
Tickets im Az W Shop / Infos: www.azw.at/sonntags
Wettbewerb Campus Gudrunstraße
Ausstellung 31.03. – 11.04.2011, Halle F3 Az W, Eintritt frei!
Eröffnung: Mi, 30.03.2011, 19 Uhr, Az W
Der neue Bildungscampus am Hauptbahnhofgelände wird auf 20.000 m2 mit einem Kindergarten, einer Ganztagsvolks- und Ganztagshauptschule ein Pilotprojekt für 0- bis 14-Jährige darstellen. Als Grundlage des offenen, zweistufigen Wettbewerbes wurde in Kooperation mit PädagogInnen ein räumlichdidaktisches
Konzept und für dessen Umsetzung ein Qualitätskatalog ausgearbeitet. Die ausgewählten Wettbewerbsprojekte der 2. Stufe werden in der Ausstellung vorgestellt und bilden den Ausgangspunkt für eine Diskussion zu den aktuellen Tendenzen im Wiener Schulbau .
2020 Vision Schule
Mi, 13.04.2011, 19 Uhr im Az W, Eintritt frei!
Vortrag und Diskussion
Visionen für die Schule von morgen: An Schlagworten fehlt es nicht – vom individualisierten, offenen Lernen bis zu „De-Schooling“ und virtuellen Lernumgebungen. Aber welche Visionen sind wünschenswert, welche räumlichen Konzepte und architektonischen Lösungen sind zu ihrer Umsetzung notwendig? All das wird im Rahmen eines Podiumsgesprächs mit ArchitektInnen, PädagogInnen, BildungswissenschaftlerInnen und SchülerInnen an diesem Abend diskutiert .
BIG Az W: Best Practice Schulbau (AT)
Mi, 18.05.2011, 19 Uhr, Eintritt frei!
Vortrag und Diskussion
a_schaufenster 16: Neue Konzepte im Schulbau (AT)
Mi, 25.05.2011, 18 Uhr, Eintritt frei!
Präsentation und Diskussion
Idee, Konzept und Gestaltung:
Christian Kühn, Antje Lehn, Renate Stuefer
Ergänzt in Kooperation mit dem Az W
Projektleitung Az W Gudrun Hausegger
Dank an:
kunsthaus muerz
Institut für Architektur und Entwerfen, Technische Universität Wien
Institut für Kunst und Gestaltung 1, Technische Universität Wien
Institut für Kunst und Architektur, Akademie der bildenden Künste, Wien
Mitarbeit:
Thomas Amann, Alexandra Iosa, Johannes Hoffmann, Ulrike Pitro, Johanna Reiner, Jonnie White
Mit Beiträgen von SchülerInnen und StudentInnen
Subventionsgeber des Az W:
Geschäftsgruppe Stadtentwicklung und Verkehr
Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur
Geschäftsgruppe Kultur und Wissenschaft
Förderer des Az W: ARCHITECTURE LOUNGE
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© Illustration Frauke Lehn / Grafik LIGA: graphic design
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