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BUS:STOP Krumbach

BUS:STOP Krumbach
PRESSERUNDGANG: Mittwoch, 17.09.2014 um 17.30 Uhr
ERÖFFNUNG: Mittwoch, 17.09.2014 um 19 Uhr
LAUFZEIT:18.09. – 07.10.2014

Eine Ausstellung des Vereins kultur krumbach in Kooperation mit dem vai Vorarlberger Architektur Institut

Was mit einer ungewöhnlichen Idee des Vereins „Kultur Krumbach“ begann, entwickelte sich
im Laufe dieses Jahres zu einer weltweit viel beachteten Sensation: Sieben Architekturbüros von Weltrang entwerfen sieben „Buswartehüsle“ für die Bregenzerwälder Gemeinde Krumbach und treten in Dialog mit Menschen, Landschaft und Tradition. Begleitet von Architekten aus der Region und lokalen Handwerkern entstehen kleine Nutzbauten wie außergewöhnliche Skulpturen im öffentlichen Raum und schaffen Aufmerksamkeit für den öffentlichen Busverkehr.

Mit der Notwendigkeit, einige baufällig gewordene Buswartehüsle im Gemeindegebiet erneuern zu müssen, begann dieses Projekt 2012 mit einer vagen Idee. Was daraus entstand, ist das Ergebnis einer ungewöhnlichen Zusammenarbeit, in der sich rund 300 Menschen ehrenamtlich engagierten und sieben international renommierte Architekten zum Lohn von einer Woche Urlaub im Bregenzerwald Projekte entwarfen und sich intensiv mit der Landschaft, der Architektur und dem Handwerk auseinandersetzten.
In der Ausstellung werden Modelle, Fotografien und Filme gezeigt, die einen Einblick in die Kulturlandschaft des Bregenzerwaldes, die regionale Architektur- und Handwerkszene und die in diesem Umfeld entstandenen Buswartehäuschen der Architekten Alexander Brodsky (Russland), Rintala Eggertsson Architects (Norwegen), Architecten de Vylder Vinck Taillieu (Belgien), Ensamble Studio/Antón García-Abril und Débora Mesa (Spanien), Smiljan Radic (Chile), Amateur Architecture Studio/Wang Shu und Lu Wenyu (China) und Sou Fujimoto (Japan) geben.

Es ist die Geschichte von der Kraft des gemeinsamen Tuns, die dieses Projekt erzählt. Die Geschichte einer Idee, miteinander etwas zu schaffen, und sich nach getaner Arbeit gemeinsam über etwas zu freuen. Über diese Freude hinaus zeigt das Projekt BUS:STOP Krumbach den verantwortungsvollen Umgang einer Gemeinde mit Fragen der Gestaltung öffentlichen Raums. Baukultur als Prozess, der sich aktiv weiterentwickeln kann, wenn bestimmte Parameter aufeinandertreffen: Allem voran das Engagement von mutigen Bürger/innen. Die Förderung anspruchsvoller, zeitgenössischer Architektur ist dabei ebenso von Bedeutung wie die Pflege des baukulturellen Erbes und die Weiterentwicklung einer lebendigen Handwerkstradition. Die Perfektion und Meisterschaft in der Verarbeitung der unterschiedlichen Materialien – vor allem aber Holz, Glas und Metall –, die für die sieben Buswartehüsle eingesetzt wurden, setzt für diese Region gewohnt hohe Maßstäbe.

DIE ARCHITEKTEN DER BUSWARTEHÄUSCHEN IN KRUMBACH

Sou Fujimoto
Der 1971 in Hokkaido / Japan geborene Sou Fujimoto ist der gefeierte Held einer jungen Generation japanischer Architekten, seine eigentümlichen Häuser werden weltweit publiziert und sind zurückhaltend und revolutionär zugleich. Aus diesem Widerspruch entsteht die Kraft von Fujimotos Architektur, die seine Häuser so einzigartig macht. Fujimoto denkt in großen Gegensätzen und sucht dann das Reich des Dazwischens, das beide Komponenten vereint. Im Vordergrund steht das Verhältnis von Natur und Architektur. 2013 gestaltete er den temporären Bau der Serpentine Gallery in London und erhielt den renommierten Marcus Prize.

dvvt, Architecten de Vylder Vinck Taillieu
Zu den wichtigsten Protagonisten der innovativen flämischen Architekturszene gehören Jan De Vylder (geb. 1968), Inge Vinck (geb. 1973) und Jo Taillieu (geb. 1971). Scheinbar zufällig, in Wahrheit präzise und voller Raffinesse geplant, machen ihre Bauten vor, wie Architektur jenseits des Gewohnten aussehen kann. Ob im groß gedachten Städtebau oder bei der sensiblen Umwandlung einer Scheune spielen diese drei Architekt/innen versiert mit den Attributen und Umkehrungen tradierter Architekturelemente.

Ensamble Studio, Antón García-Abril / Débora Mesa
Ensamble Studio wird von Antón García-Abril (geb. 1969), Débora Mesa (geb. 1982) und dem Tragwerksplaner Javier Cuesta geleitet. Das Büro widmet sich intensiv der Forschung zu Struktur und Material in der Architektur, darunter auch am MIT Massachusetts Institute of Technology in Boston. Ihre Entwürfe basieren auf der Auseinandersetzung mit der Geschichte des Ortes und den Naturelementen der Schauplätze. Wichtig ist ihnen dabei die Angemessenheit der Bauelemente im Verhältnis zum umbauten Raum. Ensamble Studio gelingt es, seine spektakulären gedanklichen Konstrukte ebenso radikal in eine gebaute Realität zu überführen.

Smiljan Radic
Smiljan Radic, 1968 in Santiago de Chile geboren, gehört zur ersten Generation hervorragender chilenischer Architekten, die auch global wahrgenommen wird. Von seinen Frühwerken an – etwa zwei auf der Insel Chiloé errichtete Häuser – verbindet sich in seinem Schaffen eine starke visuelle Anziehungskraft mit intellektueller Strenge. Seine Projekte sind zwiespältig, scheinen an ihren jeweiligen Standorten zugleich heimisch und fremd, klar gestaltet und doch wie Fundstücke, fertig gestellt und trotzdem in fortlaufender Veränderung zu sein. 2014 gestaltete Smiljan Radic den Pavillon der Serpentine Gallery in London.

Alexander Brodsky
Alexander Brodsky (geb. 1955 in Moskau) erlangte bereits in den 1980er Jahren internationale Beachtung als einer der herausragendsten Vertreter der russischen „paper architects“. In den 1990er Jahren konzentrierte er sich auf seine künstlerische Tätigkeit. 2000 gründete er sein unkonventionelles Architekturbüro und begann mit der Realisierung von Restaurants, Einfamilienhäusern und temporären Architekturinstallationen. Sein poetischer Ansatz oszilliert dabei zwischen Tradition und Trash. Brodsky gilt wegen seiner phantasievollen Entwürfe als einer der schillerndsten und bekanntesten russischen Architekten der Gegenwart. 2010 wurde Brodsky mit der höchsten künstlerischen Auszeichnungen Russlands, dem Kandinsky-Preis, gewürdigt.

Rintala Eggertsson Architects, Sami Rintala / Dagur Eggertsson
Rintala Eggertsson Architects sind Crossover-Architekten der neuen Generation, die sich fließend zwischen Architektur, Kunst und Design bewegen. Sami Rintala,1969 in Finnland, und Dagur Eggertsson, 1965 in Island geboren, reflektieren in ihren Arbeiten menschliche Beziehungen zu Kultur und Natur, genährt aus Reflexionen zu den archaischen Landschaftsräumen ihrer Herkunftsländer. Seit 2007 führen sie ihr gemeinsames Büro an zwei Standorten in Norwegen – in Oslo und Bodø, nördlich des Polarkreises.

Amateur Architecture Studio, Wang Shu / Lu Wenyu
Das Amateur Architecture Studio von Wang Shu (geb. 1963) und Lu Wenyu verkörpert mit spektakulären Neuinterpretationen einer traditionsbewussten Architektur eine neue Generation chinesischer Architekten. Mit ihren Bauten bringen sie alte Bautechniken und -materialien in Einklang mit der Gegenwart. Zu den bisher bedeutendsten Bauwerken des Büros gehören die Bibliothek Wenheng der Universität Suzhou, der Xiangshan-Campus der China Academy of Art in Hangzhou sowie das Museum für zeitgenössische Kunst in Ningbo. Seit 2000 unterrichtet Wang Shu an der China Academy of Art Architektur, in Harvard, Pennsylvania und Texas. 2010 wurden Wang Shu und Lu Wenyu mit dem Schelling Architektur Preis ausgezeichnet. 2012 erhielt Wang Shu den Pritzker-Preis.

Kurator des Projekts: Dietmar Steiner, Direktor Az W
Kuratorin der Ausstellung: Verena Konrad, Direktorin vai

Diese Ausstellung wurde durch die Sponsoren des Vereins Kultur Krumbach finanziert.


© Adolf Bereuter 

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