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Erfolgsbilanz des 20. WAK – mit 1.200 BesucherInnen und rund 50 hochkarätigen ArchitekturtheoretikerInnen und ArchitektInnen endete gestern Abend der erfolgreichste Kongress im Architekturzentrum Wien.
Gestern abend ging der 20. Wiener Architektur Kongress (18. – 20.11.2016) im Architekturzentrum Wien erfolgreich zu Ende. Noch nie zuvor versammelte sich diese Dichte an international renommierten ArchitektInnen und ArchitekturtheoretikerInnen zu einem großen Wissensaustausch – es wurde anlässlich des Abschieds von Dietmar Steiner an drei Tagen die Rolle der Architekturgeschichte nach 1950 bis heute diskutiert.
Der Eröffnungsabend spannte die thematische Bandbreite des Kongresses auf: Der französische Architekt, Autor und Kunsthistoriker Jean-Louis Cohen gab einen Rückblick über die Architekturgeschichte nach 1950 mit dem Fokus auf die Krise als permanent antreibende Kraft für den Architekturdiskurs. Dem stellte die designierte Az W Direktorin Angelika Fitz einen Ausblick gegenüber, was Architektur in Zukunft zu leisten vermag und welche Rollen ein Architekturmuseum in diesem Zusammenhang einnehmen kann.
Die Panels der darauffolgenden Tage behandelten nach Dekaden strukturiert die Einflüsse der Vergangenheit auf die Gegenwart und Zukunft der Architektur. Über die daraus entstehenden Konflikte und Missverständnisse diskutierten u.a. Wiel Arets, Petra Čeferin, Jean-Louis Cohen, Hermann Czech, Irina Davidovici, Marco de Michelis, Nathalie de Vries, Roger Diener, Marc Dubois, Dagur Eggertsson, Oliver Elser, Angelika Fitz, Kathrin Golda-Pongratz, Anna Heringer, Jacques Herzog, Andreas Hild, Steven Holl, Ulrike Jehle-Schulte Strathaus, Elke Krasny, Rob Krier, Wilfried Kühn, Bart Lootsma, Peter Märkli, Karoline Mayer, Vedran Mimica, Akos Moravánszky, Maroje Mrduljaš, Shane O'Toole, Juhani Pallasmaa, Dominique Perrault, Wolf D. Prix, Bruno Reichlin, Andreas Rumpfhuber, Yehuda Safran, Dietmar Steiner, Martin Steinmann, Stephan Trüby, Jean-Philippe Vassal, Georg Vrachliotis, Wilfried Wang, Ana Maria Zahariade, Mirko Zardini.
Während bei den Panels über das 20. Jahrhundert in erster Linie die individuellen Geschichten, Herangehensweisen und Karrieren dominierten, wurde in den beiden Panels zum 21. Jahrhundert vermehrt über die gesellschaftspolitische Dimension und soziale Verantwortung der Architektur und insbesondere die politischen Umbrüche allerorts gesprochen. Einigkeit herrschte darüber, dass Architektur, die sich ausschließlich einer kapitalistischen Globalgesellschaft zuwendet, Gefahr läuft, ihre Glaubwürdigkeit und Eigenständigkeit einzubüßen. Die Geschichte zu kennen und zu verstehen scheint in jedem Fall essentiell, um mit den Werkzeugen der heutigen Zeit adäquate Architektur schaffen zu können. Auch wenn die DiskussionsteilnehmerInnen die Zukunft der Architektur nicht allzu rosig einschätzten, so war doch ein optimistischer und kämpferischer Grundtenor spürbar. Dabei wurde einmal mehr die Bedeutung von Architekturmuseen als Orte der Diskussion und der Vermittlung von Architektur unterstrichen.
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