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Veranstaltungsort: Architekturzentrum Wien
Ausstellung: 12. Dezember 1998 - 1. Februar 1999
Öffnungszeiten: Täglich 10:00 - 19:00 Uhr
Eröffnung: Freitag, 11. Dezember 1998, 19 Uhr
Tickets:
50.- / 25.- ATS ermäßigt
Rudolf Schwarz über Leben und Bauen
Die Welt der Technik
"Eine neue Welt bietet sich an, und an sie richten sich zwei Fragen: Die eine: Ist diese Welt für Menschen auch tragbar? oder ist sie in irgend einer Hinsicht für menschliches Mass zu schwer und zu gross? Wenn sie das ist, lässt sie sich dann überhaupt mässigen und wenn ja, wie kann das geschehen? Die andere: Ist diese Welt des Menschen auch würdig? oder ist sie zu gering? Bietet sie auch Raum für höchste menschliche Würde? Wenn es gelingt, sie zu mässigen, lässt sie sich dann auch würdigen?" Wegweisung der Technik. 1928
Bilder
"Allzu lange haben wir uns bemüht, der Welt durch Begriffe habhaft zu werden, und darüber vergessen, dass die Bilder stärker, wirklicher und genauer sind." Kirchenbau. Welt vor der Schwelle. 1960.
Baukunst
"Bauen heisst..., Beziehungen der Nachbarschaft gründen, Abstände sichern, Ordnungen einsetzen. Architekturen sind die grossen Unterordnungen, Hierarchien und Wertsysteme der Wissenschaften, der Staaten, der Kirche. All das schwingt mit, wenn wir Baukunst sagen. Wir ahnen die Weite des Wortes, zugleich auch seine Weltbedeutung. Baukunst ist eine Urkraft, die aus Urtiefen aufspringt; unerklärbar und nicht zurückzuführen, Urphänomen. Vielleicht kann man sagen, das Phänomen, das eine Ordnung schafft." Über Baukunst. 1924.
Heimat
"Was ist Heimat? Durchlebter Raum, könnte man sagen, Raum, der sich mit einfachem und herzenswarmem Menschenleben vollgesogen und gesättigt hat. Raum, der als natürliche Landschaft vorher da war und dann allmählich zu menschlichem Lebensraum wurde: Heimat ist eine geschichtliche Tatsache, sie wird durch den Menschen allmählich aus dem vorgegebenen Stoff der Natur geschaffen." Stadtlandschaft Diedenhofen. 1943
Natur
"Bitterste Erfahrungen haben uns darüber belehrt, dass die Natur sich zu rächen pflegt, wenn man ihr nur die nützliche Leistung abquälen will, ohne sie als geheimnisvolles All-Leben zu sehen. Sie pflegt dann auch bald nicht mehr das Nützliche zu leisten." Stadtlandschaft Diedenhofen. 1943
Schule und Schüler
"Das muss also die Schule vorab erreichen; den Schüler zum Leben ermuntern; ihm zeigen, wie das Leben ein Wagnis ist, bei dem man nicht weiss, was sich ergibt; und ihm Mut machen, sein eigenes Leben zu wagen, ihm Selbstvertrauen zu geben und ihm die Mittel zu zeigen, wie man sich helfen kann. Ihm zeigen, dass da ein Strom ist und ihn ermuntern, den Sprung zu riskieren; ihn lehren, wie man schwimmt." Die christliche Kunst an Kunstgewerbeschulen. 1929
Innenarchitektur
"Man sollte nicht so viel Wesens mit der Kunst der Wohnungsausstattung machen - Innenarchitektur schimpft sie sich. Die notwendigen Dinge sind zu kostbar für die Moden des Kunstgewerbes und gelingen umso besser, je dienlicher sie sind. Man soll alles gut machen wollen, das ist genug... Das Nötige müsste da sein und dann noch ein kleiner Überschuss an Dingen, die nur noch schön sind." Von der Bebauung der Erde. 1947
Deutscher Werkbund
"Es ist nicht seine Aufgabe, immer etwas anderes zu erfinden, das es bisher so noch nicht gab, sondern immer aufs neue das Gleiche sich vorzunehmen, es aber immer besser zu machen, bis es allmählich ein Gültiges wird, die innigste Form dieses Dinges und das getreueste Mittel für den Dienst, zu dem es bestimmt ist." dwb. Werkbund-Ausstellung Neues Wohnen. Deutsche Architektur seit 1945. 1949
Grenzen des Planers
"Er kennt die eigene Grenze und weiss, wie klein das Mass an bauender Kraft jedes Zeitalters ist. Das unterscheidet ihn von dem unberufenen, dem Volk immer willkommenen, Lärm verübenden Macher, er hält seine Plane im Mass und weiss, wie weit ihm die bauende Kraft reicht." Von der Bebauung der Erde. 1947
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© Friedrich Achleitner
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