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Rudolf Schwarz (1897-1961) zählt zu den bedeutendsten Architekten der Deutschen Nachkriegsarchitektur. Schwarz in Wien zu zeigen ist nicht ausschließlich auf seine sakralen Bauten in Wien St. Florian, 1957 - 63 und St. Theresia in Linz, 1959 - 62 zurückzuführen, sondern auch eine Angelegenheit bauhistorischer Gerechtigkeit. Rudolf Schwarz hat bis heute noch nicht den Platz in der Archtitekturgeschichte eingenommen, der ihm eigentlich zukommt.
Bis heute gilt Schwarz vor allem als Kirchenbauer. Er selbst hat das anders gesehen. "Das Gebiet des Künstlers ist die Welt in ihrer ungebrochenen Ganzheit." So epochale Sakralbauten Schwarz geschaffen hat, stammen von ihm auch wichtige Profanbauten: die beiden Schulen, die er in seiner Zeit als Direktor der Aachener Kunstgewerbeschule (1927-34) gebaut hat, die Wohnhäuser der dreissiger Jahre, in denen er einer Ästhetik weitab der offiziell verordneten folgte, der Umbau der Frankfurter Paulskirche, das ehemalige Wallraf-Richartz-Museum in Köln, die Wettbewerbe für Theater in Mannheim und Düsseldorf und sein Projekt für den Wiederaufbau des Reichstagsgebäudes in Berlin.
Die Ausstellung über Rudolf Schwarz ist die erste umfangreiche Schau, die sein Werk mit Originalmaterial belegt. Aquarelle und Skizzen aus seiner Zeit als Meisterschüler bei Hans Pölzig stehen im Gegensatz zu den Plänen und Ansichten seiner "weißen Epoche" in Aachen (Fronleichnamskirche). Ein Werk wird sichbar, das den expressionistischen Ismen ebenso folgte wie den Tendenzen einer kristallin-kühlen Modernen, der Zeit des NS-Regimes mit seinen Restriktionen, der Aufbauepoche nach 1945, in der Schwarz die Stadtplanung von Köln leitete und den Jahren der Konsolidierung. In ihnen führte er, als scharfzüngiger Polemiker, einen Streit gegen die "Vertreter einer entschlossenen Modernität", der er um 1930 selbst angehört hatte, die er nun aber in einem veräußerlichten Technizismus und Pragmatismus verfallen glaubte.
Symposium "Rudolf Schwarz - Architekt einer anderen Moderne" Samstag, 12. Dezember 1998, 14:00 Uhr Architekturzentrum Wien
Vorträge: Wolfgang Pehnt: Die Plangestaltung des Ganzen - Rudolf Schwarz und das Denken in Bildern
Bruno Reichlin: Zur Aktualität von Rudolf Schwarz im europäischen Kontext
Diskussionsrunde mit: Friedrich Achleitner Herbert Muck Johann.G. Gsteu Ottokar Uhl Friedrich Kurrent Johannes Spalt Moderation: Dietmar Steiner
Sonntagsarchitektur "omnibus dei" (1) Vier Leuchten des Sakralbaus im Advent Sonntag, 13. Dezember 1998, 13:30 Uhr
Clemens Holzmeister: "Christus König" Robert Kramreiter: "Heilige Maria Königin des Friedens" Johann Georg Gsteu: "Zu den hl. vier Evangelisten" Rudolf Schwarz: "St. Florian" Führung: Barbara Achleitner
Führungen: Samstag, 19. Dezember 1998, 15:00 Uhr Samstag, 09. Januar 1999, 15:00 Uhr Samstag, 23. Januar 1999, 15:00 Uhr Presse / Information: Karin Wiederer T ++43 1 522 31 15 - 23 F ++43 1 522 31 17 E-Mail: press@azw.at
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© Friedrich Achleitner
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