Architekturzentrum Wien  
 

 
 
Lessons from Bernard Rudofsky
Eine Kooperation des Architekturzentrum Wien mit dem Getty Research Institute, Los Angeles in Zusammenarbeit mit dem Canadian Centre for Architecture, Montreal

Veranstaltungsort: Architekturzentrum Wien - Alte Halle
Ausstellung: 8. März 2007 - 28. Mai 2007
Öffnungszeiten: Täglich 10:00 - 19:00
Eröffnung: Mittwoch, 7. März 2007, 19 Uhr
Tickets: EUR 5,00 / EUR 3,50 ermäßigt

BERNARD RUDOFSKY (1905–1988)
1905 geboren am 19. April in Zauchtl (Suchdol nad Odrou), Mähren
1906 Übersiedlung nach Wien
1918–22 Besuch der Oberrealschule am Henriettenplatz, Wien 15
1922 Matura und Eintritt in die Technische Hochschule Wien
1923 Besuch der Bauhausausstellung in Weimar
1925 Reise nach Bulgarien und in die Türkei
1926 Reisen in die Schweiz, nach Frankreich und Italien
1927 Reise nach Italien
1928 Abschluss des Studiums für Bauingenieurwesen und Architektur
1928–30 Mitarbeit im Büro Otto Rudolf Salvisberg in Berlin
1929 Reisen nach Bulgarien, in die Türkei und nach Griechenland (zwei Monate auf der Insel Santorin)
1930–32 Mitarbeit im Büro Theiss & Jaksch in Wien
1931 Promotion an der Technischen Hochschule, Dissertation Eine primitive Betonbauweise auf den südlichen Kykladen, nebst dem Versuch einer Datierung derselben (Begutachter: Siegfried Theiss,
Franz Krauss)
1932 Umzug nach Capri, Beginn der Zusammenarbeit mit Luigi Cosenza
1934 lernt seine spätere Frau, Berta Doctor, auf der Insel Ischia kennen
1935 Umzug nach Procida und Beginn der Planung der Casa Procida; Planungsbeginn Casa Oro in Neapel (mit Luigi Cosenza)
1935–36 erste USA-Reise, Heirat mit Berta Doctor am 6. November 1935 in der New York City Hall
1936 Geburt des Sohnes Peter, der 1938 stirbt
1937–38 Umzug nach Mailand, Redakteur bei Domus (122–124,1938)
1938 verlässt Italien nach dem Einmarsch Hitlers in Österreich in Richtung Südamerika: Buenos Aires,
Rio de Janeiro, ab Dezember: São Paulo
1938–40 Möbel- und Stoffentwürfe für Casa & Jardim, São Paulo
1939–40 Bau der Häuser Hollenstein, Itapetirica, Frontini und Arnstein, São Paulo
1941 reist als einer der lateinamerikanischen Preisträger (für Gartenmöbelentwürfe) der Organic Design Competition auf Einladung des MoMA in die USA; Verlegung des Wohnsitzes nach New York
1942–43 Associate Editor und Art Director der Zeitschrift pencil points
1944 MoMA-Ausstellung Are Clothes Modern? (das gleichnamige Buch erscheint 1947)
1946–49 Editor und Director (ab 1947) der Zeitschrift Interiors
1946–64 Produktion der Bernardo Sandals (Produzent Aldo Bruzzichelli)
1948 erhält US-Staatsbürgerschaft; erste Europareise nach dem Krieg
1949–50 Bau des Nivola Wohngarten in Amagansett auf Long Island (mit Costantino Nivola)
1951 Autoreise nach Mexiko
1955 Veröffentlichung des Buches Behind the Picture Window; erste Japanreise
1956 MoMA-Ausstellung Textiles USA; Bemis Visiting Lecturer am MIT
1957–58 verantwortlich für die Einrichtung des US-Pavillons auf der Weltausstellung in Brüssel (gemeinsam mit Peter Harnden)
1958–60 weitere Japanreise als Fulbright Scholar, Research Professor an der Waseda University, Tokio
1960–65 konzipiert als Konsulent des MoMA Department for Architecture folgende Wanderausstellungen: Japanese Vernacular Graphics, Roads, Stairs, Antoni Gaudí, Architecture without Architects (tourt mit mehr als 80 Stationen elf Jahre um die Welt)
1961und1965 Gastprofessor in Yale
1962–64 Bau eines Gartens für James Carmel in Grosspoint, Michigan
1962–76 schreibt für die Zeitschrift Horizon
1963, 1964, 1971 Guggenheim Memorial Award
1965 Veröffentlichung des Buches The Kimono Mind, geschrieben während eines 9-monatigen Hawaiiaufenthalts 1959
1969 Veröffentlichung des Buches Streets for People
1969–71 Bau seines Hauses La Casa in Frigiliana bei Malaga, Spanien
1971 Veröffentlichung des Buches The Unfashionable Human Body
1973–81 Vortragstätigkeit und Gastprofessuren an in- und ausländischen Universitäten und Institutionen (Pittsburgh, Los Angeles, Minneapolis, Kopenhagen, Tokio…)
1977 Veröffentlichung des Buches The Prodigious Builders; erster Wienbesuch seit 1932 anlässlich der Verleihung der Prechtl-Medaille
1979–81 Smithsonian Scholar in Residence am Cooper-Hewitt Museum, New York; Medaille des American Institute of Architects für seine Schriften
1980 Ausstellung und Katalog Now I Lay Me Down to Eat, Cooper-Hewitt Museum
1982, 1983, 1984 Research Grant bzw. Senior Fellowship des National Endowment for the Arts
1984–86 reist als Mitglied eines Entwicklungsprogramms zur Förderung
des Handwerks nach Indien, die Ergebnisse werden in der Ausstellung Golden Eye im Cooper-Hewitt Museum vorgestellt
1986 Preis der Stadt Wien für Architektur
1987–88 Ausstellung und Katalog Sparta/Sybaris am Österreichischen Museum für
angewandte Kunst, Wien
1988 stirbt am 12. März in New York


BERTA RUDOFSKY (1910–2006)
Berta Doctor wird am 9. Mai 1910 in Wien geboren und wächst im 13. Bezirk auf. Geprägt durch ihre Eltern – ihr Vater, ein Elektroingenieur bei Siemens–Schuckert und ausgezeichneter Klavierspieler, die Mutter Therese, eine Sopranistin – studiert sie nach ihrer Gymnasialzeit in der Wenzgasse an der Universität Wien Musikwissenschaften. Bedingt durch den frühen Tod ihres Vaters und die angeschlagene Gesundheit der Mutter ist sie schon bald zur Selbständigkeit gezwungen. Nach dem Tod der Mutter Anfang der dreißiger Jahre lebt sie ein für die damalige Zeit ungewöhnlich unabhängiges, freies Leben. 1934 lernt Berta während einer Italienreise Bernard Rudofsky auf Ischia kennen; 1935 beziehen die beiden auf der Insel Procida eine Wohnung. Im November desselben Jahres heiraten sie in der New Yorker City Hall, als Trauzeugin fungiert die Wiener Keramikerin Vally Wieselthier. 1936 kommt ihr einziges Kind Peter auf die Welt, das zwei Jahre später in Como stirbt. Berta Rudofsky ist nicht nur Ehefrau und Zeitzeugin, sondern auch Mitarbeiterin, Mitreisende, Managerin, Autofahrerin, Übersetzerin, Sandalenproduzentin, Lehrende, Lektorin, Modell, Muse, Nachlassverwalterin und somit als „anonyme“ Akteurin in vielfältiger Weise am Œuvre ihres Mannes beteiligt. Nach seinem Tod 1988 lebt Berta Rudofsky abwechselnd in Wien, New York und Frigiliana (Spanien).


 

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