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128 Seiten, 300 s/w, f, Deutsch Sonderzahl Verlagsges.m.b.H, 1998, Wien Autoren: Wolfgang Zinganel, Dietmar Steiner, u.a. Herausgeber: Architektur Zentrum Wien, Dietmar Steiner ISBN 3 85449 138 7
Einfach nur Häuser bauen. Das taten Tausende von ÖsterreicherInnen in den letzten fünfzig Jahren. Das ,,Häuslbauen' ist in Summe genommen die grösste österreichische Bauaufgabe. Jeder scheint irgendwie davon betroffen zu sein, ist selbst ein Häuslbauer oder in der näheren Verwandtschaft damit konfrontiert. Alle tun es, alle tun sich selbst das beste, und trotzdem existiert eine seit Jahrzehnten anhaltende Kritik daran.
Das Ergebnis des Häuslbauens wird von der kritischen Fachwelt als Verschandelung und Zersiedelung denunziert. Die Experten sind Architekten und Raumplaner, aber auch (Kultur)journalisten zählen sich dazu und alle anderen Menschen des sogenannten gehobenen Geschmacks.
Die Häuser im einzelnen, so kritisiert man, sind nicht vernünftig, nicht architektonisch genug, sie sind eine Schande, sie verschandeln die Gegend. Dagegen müssen bessere Lösungen von Architekten als Vorbild und Beispiel gesetzt werden, sagt die Ideologie unentwegt.
Die Häuser in Summe, so kritisiert man, bilden keine Formen, keine Siedlungen, sie zersiedeln die Landschaft. Dagegen müssen Raumordnung und Landesplanung vorgehen, mit verdichteten Bauformen, mit Beschränkung des Baulandes, fordern die Experten unentwegt.
Und schließlich sind sowieso am ganzen sogenannten Desaster die Bürgermeister schuld, die Bausparkassen und Baumärkte, die Politiker im besonderen und eigentlich alle, das geschmacklose Volk. Warum sich all die Nachkriegsjahrzehnte bei so viel gutem Willen und so viel Schuldzuweisungen nichts geändert hat, hat einen einfachen Grund: Die Ignoranz der Kritiker gegenüber den tatsächlichen Strukturen und Beweggründen des Phänomens Häuslbauen. Es gibt viele Disziplinen und Dimensionen der Annäherung an das Phänomen: Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Siedlungs- und Kulturgeschichte. Sie alle finden Erklärungsmuster und Begründungen. Völlig untauglich hingegen sind die Instrumente zeitgebundener Architekturkritik und -theorie.
Mit Beiträgen von: Wolfgang Amann, Klaus Jürgen Bauer, Eva Blimlinger, Oliver Croy, Matthias Dusini, Alfons Dworsky, Anita Frank, Oliver Marchart, Siegfried Mattl, Michael Mauracher, Dietmar Steiner, Adolph Stiller, Wolfgang Thaler, Ute Woltron, Patricia Zacek, Christian Zillner, Michael Zinganel
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© Az W
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