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82 Seiten, ca. 40 S/W, Deutsch Architekturzentrum Wien, 2003, Wien Herausgeber: Architekturzentrum Wien
Im vorliegenden hintergrund finden Sie drei Vorträge aus der Reihe 'Fläche im Raum', die im vergangenen Jahr an vier Abenden aktuelle Projekte internationaler Architekten zur Gestaltung öffentlichen Raums in europäischen Städten und Regionen präsentierte. Planerische Strategien und Entwürfe zu Stadtraum, Landschaft und Garten, von dörflichem und kleinstädtischem Raum, sowie der Peripherie urbaner Zonen bildeten Schwerpunkte dieser von Johannes Porsch kuratierten Vortragsserie. Unterstützt wurde die Reihe von Ebenseer Betonwerke und Zement + Beton.
Ausgewählt haben wir nun zwei Projekte davon, die unter dem Titel Der Dorfplatz präsentiert wurden: Ernst Beneders mit dem Otto Wagner Städtebaupreis ausgezeichnetes Stadtprojekt in Waidhofen an der Ybbs und AWGs Dorfgestaltung FUZI (Fußgängerzone Innichen).
Zum Themenschwerpunkt 'Der Stadtrand' wird ein von Philipp Oswalt und Klaus Overmeyer initiiertes Forschungsprojekt vorgestellt: 'Urban Catalysts - strategies for temporary use' (Seite 40). Im Rahmen dieses Projektes werden neben Berlin, Amsterdam, Neapel und Helsinki auch in Wien Zwischennutzungen von leerstehenden städtischen Räumen auf ihre Potenziale als zukünftige alternative Instrumente der Stadtplanung untersucht.
Leerstehende Räume, die keiner Zwischennutzung mehr zugeführt, sondern in nächster Zeit dem Erdboden gleich gemacht werden, haben Elisabeth Czihak und Walter Ebenhofer in ihrer Fotoserie Leerstände festgehalten. Als Prototypen für eine Exporthoffnung in die damalige Sowjetunion errichteten die Voest-Stahlwerke am Harterplateau bei Linz Anfang der siebziger Jahre zwei zwanziggeschoßige Plattenbauten, deren Bewohner im vergangenen Jahr in neu errichtete Wohnhäuser umgesiedelt wurden. 'The remains of the day - oder was vom Wohnen übrig bleibt', einen kleinen Ausschnitt aus dieser Dokumentation haben wir ab Seite 56 abgedruckt, einen besonders schön gestalteten Raum können Sie als Poster aus der Heftmitte herausnehmen und an die Wand Ihrer Wahl kleben.
Wer sich bei der Betrachtung dieser Leerstände in der Frage nach dem tieferen Sinn von 'identical rooms' verloren hat, findet möglicherweise eine Antwort dort, where the streets have no name (auf Seite 64 nämlich), verflucht vielleicht seine Mitmenschen mit MOBA im Treppenhaus, bangt eventuell um den traurigen Comichelden von Crystal Clear und landet schließlich - hoffentlich - unbeschadet in unserer Bibliothek: neue Bücher ab Seite 74.
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© Az W
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