Architekturzentrum Wien  
 

 
 
Dominique Perrault Architecture
Meta-Buildings

PRESSEINFORMATION
Das Az W freut sich, eine große Personale des französischen Star-Architekten Dominique Perrault präsentieren zu können. Bereits 1989, mit gerade 36 Jahren, hat Perrault einen der bedeutendsten französischen Architekturwettbewerbe gewonnen: Mit der Bibliothèque Nationale de France in Paris, die als eine der “Grands Travaux” in der Ära von François Mitterrand 1995 fertig gestellt wurde, gelang ihm der internationale Durchbruch. Heute kann Dominique Perrault stellvertretend für eine Liga bedeutender Architekten gesehen werden, die als Folge der Globalisierung unabhängig von nationalen Zugehörigkeiten weltweit Aufsehen erregende Bauten realisieren.

Perrault hat auch in Österreich wichtige Beiträge zur zeitgenössischen Architektur geleistet: unter seiner Federführung entstanden das Rathaus in Innsbruck sowie drei MPreis-Märkte in Wattens und Zirl. Die in Planung befindlichen Vienna DC Tower 1 und 2 in Wien, eine Stadt-Erweiterung auf höchstem internationalen Niveau, ist Anlass für das Architekturzentrum Wien, sein Werk in einen größeren Kontext zu stellen. Neben der Präsentation von vier aktuellen, in Planung oder Bau befindlichen Projekten von Dominique Perrault Architecture an vier verschiedenen Standorten widmet sich die für das Az W entwickelte Einzel-Ausstellung der Frage, welchen Beitrag derartige Großprojekte jenseits von klassisch-funktionalen oder ökonomischen Aspekten für eine moderne, im Wandel befindliche Stadt leisten können.

DIE PROJEKTE IN DER AUSSTELLUNG
EWHA Womans University Campus Center in Seoul (2004–2007): ein Campus Center für 20.000 Studentinnen mit akademischen, kommerziellen und administrativen Nutzungen. Das sechs-geschossige Gebäude der Universität wird in der umgebenden Parklandschaft „vergraben“: das Gelände öffnet sich längs über rund 200 Meter, erst beim Erschließen dieses abfallenden Schnittes durch die Topographie offenbart sich der zweigeteilte Baukörper.
Mariinsky II Theater in St. Petersburg (2003-2009): Die Erweiterung des 1860 gebauten Mariinsky Theaters im historischen Zentrum von St. Petersburg beherbergt einen Saal mit 2.000 Plätzen für Opern- und Ballettaufführungen sowie Konzerte, ein öffentliches Foyer, Ausstellungsräume, Restaurants und Geschäfte. Die dominante Hülle schafft in gezielt gesetzter Distanz zum eigentlichen Baukörper spannende Zwischenräume und damit zusätzliche, öffentliche urbane Bereiche.
Vienna DC Tower 1 und 2, Wien, seit 2004: Zwei Türme (220 und 160 Meter Höhe) mit gemischter Nutzung (Büros, Hotel, Wohnen etc.) sollen ein markantes Stadttor für die Wiener Donau-City bilden. Das Projekt wird mit einer abgetreppten Fläche die Verbindung zur Donau und zur Reichsbrücke schaffen. Auf der dafür vorgesehenen Terrasse sind die beiden Hochhäuser positioniert: wie ein fraktionierter Block auseinander geschoben, spannen sie zwischen sich einen neuen öffentlichen Platz auf.
Olympisches Tennis Stadion in Madrid (2002–2008): ein Multifunktionsbau am Rande der Stadt, von Perrault als infrastrukturelle Ausstattung der Landschaft des umgebenden Manzanares Parks interpretiert. Die Dächer des Multifunktionsbaus können über den drei Arenen hochgeklappt werden, die Fassaden des Gebäudes bestehen aus einem luftdurchlässigen Metallgewebe, sodass sich der Außenraum des Parks atmosphärisch im Inneren des Gebäudes fortsetzt.

META-BUILDINGS
„Ein Meta-Building ist ein Gebäude, das die Dimension herkömmlicher Bauten, sowohl maßstäblich als auch konzeptionell, zugunsten der Umgebung überschreitet. Ein Meta-Building verwandelt einen Ort in einen anderen und arbeitet mit dem umgebenden Raum zusammen. Ein Meta-Building ist nicht nur ein Gebäude, sondern Teil einer urbanen Substanz und sein Kontext ist nicht länger eine Referenz, sondern ein Material.“ (Dominique Perrault)
In allen vier in der Ausstellung präsentierten Projekten konzipiert Perrault nicht nur ein isoliertes Gebäude, sondern darüber hinaus einen zusätzlichen, funktionell offenen Bereich, der von der Öffentlichkeit aktiv angeeignet werden kann. Solch ein Mehrwertraum macht den Bau zum Meta-Building, das Architektur als Teil der Stadt und die Stadt als Fortsetzung der Architektur erfahrbar macht. Dieses symbiotische Verständnis von Stadt und Gebäude hat Perrault zu seiner „Architektur des Verschwindens“ artikuliert; eine Architektur, die ihre klassische Repräsentation zugunsten ungewöhnlicher Rauminszenierungen zurücknimmt. In der Vergangenheit führte dieser Zugang oft zu Gebäuden, die im Erdboden „vergraben“ sind oder sich durch reflektierende Materialien in ihrer Umgebung aufzulösen scheinen. Perraults neuere Projekte treten hingegen verstärkt als in ihrem ästhetischen Ausdruck verfremdete Objekte auf, die berühren und überraschen wollen.

DIE AUSSTELLUNG
Die Ausstellung in der Alten Halle des Architekturzentrum Wien zeigt zentral vier aktuelle Projekte, in denen sich die Intentionen des Architekten konzentrieren. Präsentiert werden sie anhand großteils erstmalig gezeigter Videos, Fotos, Pläne und Zeichnungen unterschiedlichster Planungsstadien. Vier große Modelle werden eigens für die Präsentation vom Az W produziert und machen die räumlich-örtliche Beziehung der Bauten zu ihrer Umgebung nachvollziehbar. Zusätzlich wird eine Intervention Perraults die Ausstellung in das Areal des Museumsquartiers ausweiten: eine räumliche Installation im Hof vor der Ausstellungshalle des Az W manifestiert den Bezug Perraults zu Österreich und zeigt die drei MPreis-Märkte in Wattens und Zirl und das 2002 eröffnete Rathaus in Innsbruck (Fotos von Jordi Bernadó).

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog (AutorInnen: Ilka und Andreas Ruby, Hg: Architekturzentrum Wien)

Ausstellungs-Konzept: Dominique Perrault Architecture, Gaëlle Lauriot-Prévost, Ségolène Pérennès-Poncet Mitarbeit: Tomoko Karakawa
Projekt-Koordination: Gudrun Hausegger
Ausstellungs-Grafik: Gabriele Lenz, Cyril Lancelin

Die Ausstellung wurde mit freundlicher Unterstützung des Französischen Kulturinstituts Wien realisiert.



© Perrault Projets 

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Dominique Perrault Architecture


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Pressetext Dominique Perrault Architecture


Information:
Ines Purtauf
Telefon: +43 (1) 522 31 15 - 25
Fax: +43 (1) 522 31 17
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