Porticciolo di Santa Croce
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Einführung von Lucia Krasovec
Architektin, Vertragsprofessorin an der Fakultät für Ingenieurwesen der Universität Triest, berufliche Tätigkeit im Bereich der Landschafts- und Territorialanalyse
Projektvorstellung von Guido Bressan
Algologe, Professor am Dipartimento di Biologia der Universität Triest, Leiter des interdisziplinären Teams für die Barriere Sommerse

 
 
<   > Die alte Ortschaft Santa Croce hat ein starke Beziehung zum Meer. Sie ist am Rand des karstischen Altipiano situiert, an der Küstenkante, dem „Ciglione“. Santa Croce ist durch einen Weg mit dem Strand verbunden, an dem die Fischerboote geborgen wurden. Am Ende des 19. Jhts. wurde ein kleiner Hafen erbaut, welcher heute noch in Funktion ist. Die Fischerei wird nach wie vor betrieben, ein Großteil der Liegeplätze findet aber für Segel- und Sportmotorboote Verwendung.

Fundamentale Ursache für die morphologische Transformation dieser Gegend sind die Aktivitäten in den zahlreichen Steinbrüchen. Die Steinbrüche waren schon zu Zeiten von Caesar Augustus aktiv, die Steingewinnung diente u.A. der Erbauung von Aquileia. Nach Jahrhunderten der Stilllegung wurden sie erst Mitte des 19. Jhts. für die Erneuerung der großen Städte des Austro-Ungarischen Kaiserreichs wieder genutzt. Die existierenden Brüche sind heute zu etwa 50% aktiv.
Die erste substantielle Veränderungen des bis Triest dichte bewaldeten Territoriums setzte im Laufe des 19. Jhts. ein, als intensive Rodungen für die Schaffung von Weiden durchgeführt wurden. Weiters wurde die Küstengegend wesentlich durch die Errichtung von Bahn- und Straßenlinien transformiert. Das Itinerarium der römischen Strassen wurde bis 1700 genutzt und später erweitert. Am Anfang des 20. Jhts. wurden konkrete Vorstudien zur Strassenverbindung Trieste - Monfalcone unternommen. 1952 wurde die S.S. 202 durch die  Militärverwaltung der Aliierten auf der Trasse einer schon existierende Straße realisiert, 1969 die Erweiterung zwischen Lisert und Sistiana.
Die Bahnstrecke Trieste - Wien wurde 1857 eröffnet, einige Jahre später die Bahnanbindung an das Netz des Königsreich Lombardisch-Venetien.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Weiters: Ein Umriss von Prof.Guido Bressan über das im Rahmen des EU Programmes Interreg II 99/00 laufende Umwelt-Pilotprojekt Barriere Sommerse. Das Programm setzt auf die Schaffung von Unterwasser-Baustrukturen als Micro-Habitats für Flora und ittische Fauna, nachdem weite Bereiche des Meeresgrunds des Golfo di Trieste durch extensive Schleppnetz-Fischerei kahlgeschoren wurden. Die Testfläche des Dosso di Santa Croce, an dem die Strukturen installiert sind, mißt 2oo x 300m.

Quellen:
Semerani, D. De Rosa, L. Celli: Il carso triestino  Santa Croce, Ed. Libreria internazionale Italo Svevo, Trieste, 1970
Lucia Krasovec, Ambiente geografico e rappresentazione - La fascia costiera della provincia di Trieste, Ed. Università degli Studi Trieste, 1998
Studio della produttività primaria e della produzione secondaria delle strutture artificiali poste in prossimità del Dosso di Santa Croce, Konzeptunterlage für EU-Programm Interreg II, 1999/2000
 

Bildnachweis:
Lucia Krasovec, Ambiente geografico e rappresentazione - La fascia costiera della provincia di Trieste, Ed. Università degli Studi Trieste, 1998
Trieste dal cielo, Luciano Santin, MGS Press, 1993

weiterführende Literatur

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