< > | ![]() Der Porto Vecchio liegt an der westlichen Einfahrt nach Triest zwischen dem Gleiskörper des Bahnhofs und dem Meer, zur Stadt hin endet er an der Riva, nur wenige hundert Meter von der Piazza Unitá, dem Hauptplatz, entfernt. Seine Bausubstanz ist in der Zeit von 1860 bis zum Beginn des 20sten Jhdts. entstanden und jedes der Lagergebäude kann als singuläres Beispiel für Konstruktionstechniken des späten 19ten Jhts., insbesonders des Stahlbetonbaus, erachtet werden. Durch den Ausbau der Hafenanlagen im Porto Nuovo und die schwindende Bedeutung Triests als Handelsstadt ab dem Ende des ersten Weltkriegs wurde die Anlage zusehends obsolet. Heute verarbeitet der Porto Vecchio ca. 3% des Warenumschlages im Hafen von Triest. Für diesen minimalen wirtschaftlichen Output, der sich auch in den neuen Hafenanlagen am anderen Ende der Stadt bewerkstelligen ließe, liegt ein großes Gebiet, fast 600.000 m2, in absolut zentraler Lage brach, das darüberhinaus auch über weite Strecken den Zugang der Stadt zum Meer absperrt. Es erstaunt also nicht, daß sich seit Jahrzehnten der architektonische Diskurs in Triest auf dieses Gebiet konzentriert, allerdings haben bisher politische Interessen jeden Schritt einer Konkretisierung verunmöglicht. Die Liste der Stadtentwicklungsprojekte für den Porto Vecchio ist lange, darunter finden sich Pläne von Kenzo Tange (1971), Guido Canella (1974), Luciano Semerani, Guido Valle (1990). Die aktuell in Diskussion stehenden Projekte bekommen durch die geänderten Kontexte eine andere Startposition und Konkretheit: die bevorstehende Ostöffnung, die geänderte politische Grenzlage nach den Kriegen in Ex-Jugoslawien, die beabsichtigte Teilnahme Triests an der EXPO 2008 und last but not least die zwei letzten, stark reformativen und integrativen, durch Bürgermeister Riccardo Illy eingeleiteten Stadtregierungsperioden. Die Gesellschaft Trieste
Futura, ein Zusammenschluß von Akteuren aus dem privatwirtschaftlichen
Bereich - Unternehmen, Verbänden sowie Einzelpersonen -, hat in den
letzten Jahren ein Development-Projekt verfolgt, das einerseits einen Ausbau
der Hafenanlagen im Porto Nuovo im südöstlichen Teil der Stadt
vorsieht, andererseits den Porto Vecchio nach einem Masterplan von Manuel
de Solà-Morales zu öffnen und beleben beabsichtigt.
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Projekt
Studio Stefano Boeri
Projekt
Studio Manuel de Solà-Morales
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Quellen:
Il
porto di Trieste dal 1700 in poi, Marco Pozzetto, Ed. Stabilimento TipograficoNazionale,
Trieste, 1984
Cemento
armato, materiale nuovo nella scuola di Otto Wagner, Marco Pozzetto in:
L'industria itanliana del cemento, Roma, 1981
Il
Porto Vecchio di Trieste, Fotografie di Neva Gasparo, Ed. Autorità
Portuale di Trieste, 2000
Industrial
Archeology - The Warehouses in the Old Port of Trieste, Arch. Antonella
Caroli, Homepage der Autorità Portuale di Trieste
Projektunterlagen
Porto Vecchio des Studio de Solà-Morales
Towards
a project, Ed. Trieste Futura, 1997
Il
quartiere di Porto Vecchio a Trieste, Manuel de Solà-Morales, in:
Semerani e Tamaro, Skira, 2000, ursprüngl. in: Ottagono Nr 93, Ed.
CO.R.IN.A.s.r.l., 1989
Progetto
per il recupero del Porto Vecchio di Trieste, Ed. Autorità Portuale
di Trieste und Boeri Studio, 2001
Punto
Franco Vecchio- Progetto urbanistico per la trasformazione del Punto Franco
Vecchio di Trieste, Boeri Studio, 2001
Architektonischer
und städtebaulicher Ideenwettbewerb: The Waterfront of Trieste, der
Architekturfakultät Triest, 2000
Bildnachweis:
Trieste
dal cielo, Luciano Santin, MGS Press, 1993
Gebäude
105, ex Casa degli operai, Technische Zeichnung, aus: Il Porto Vecchio
di Trieste, Ed. Autorità Portuale di Trieste